Bahnhofsandacht an der Radbahn in Horstmar

 

fn. HORSTMAR. Knapp einhundert Personen waren der Einladung zur Teilnahme an der Andacht am Bahnhofscafe an der Radbahn gefolgt. Pfarrdechant Johannes Büll und Prädikant brachten die Teilnehmenden zum Nachdenken. „Wir befinden uns im September 2021 und in einem reichen Land, das seine wirtschaftlichen Aufbruchszeiten längst hinter sich hat,“ äußerte Alexander Becker aus. Mangel an Nahrung und an trinkbarem Wasser müsse hier niemand leiden, und auch wenn sich die Verteilung des materiellen Reichtums in Deutschland immer ungleicher entwickele: die große Mehrheit der Menschheit könne von Lebensbedingungen wie in unserem Land nur träumen. Und dennoch lebten hier Menschen, die trotz Arbeit und Geldverdienen, trotz Überfluss an Essen und Trinken und trotz übervoller Kleiderschränke ihr Leben als armselig empfänden, deren Hunger und Durst nicht gestillt sei, die an einer Kälte litten, gegen die keine Kleider helfen. Die Antwort gab das gemeinsam gesungene Lied: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehen, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst. Die Teilnehmenden verließen nachdenklich das große Terrain an der Radbahn mit der Gewissheit über das eigene Leben neu zu reflektieren. In kleinen Gruppen wurde ausgiebig über die Gedankenanstöße von Büll und Becker diskutiert.