Weihnachtsgruß

 

Der vergessene Engel

 

 

Ich glaube, wir haben den Engel vergessen. Den auf dem Feld. Wir sind zu schnell losgerannt, zusammen mit den aufgeregten Hirten, begierig, das große Wunder nicht zu verpassen. Das Licht. Wir sind zu schnell losgerannt zum Stall. Das Kind, der neue König, die außerordentliche Geburt. Welch eine Nachricht! Wir wollen es unbedingt sehen. Wir wollen dabei sein. Aber der Engel, der ganz zuerst auftauchte, der, der uns zurief, dass wir uns nicht fürchten sollen, der es wagte, vom Frieden zu sprechen, den haben wir stehen lassen, unter dem großen dunklen, unendlichen Himmel. Auf dem Feld. Ganz einsam. Wir haben den Engel vergessen und das, was er zuerst sagte. Dass wir uns nicht fürchten sollen. Dass Frieden möglich ist. Heute, Morgen, jeden Tag. Wenn wir es nur wollen.

 

 

 

 

Wir hoffen, dass Sie schon einen Engel in dieser besonderen Zeit getroffen haben? In dieser Zeit des Jahres sind sie wieder öfter unterwegs. Sie hängen in Zweigen, leuchten in Fenstern und manchmal begegnen sie uns auf der Straße, im Büro, oder sogar zu Hause. Jede Begegnung mit einem Engel ist etwas Wundervolles. Ist es nicht so, dass dann ein freundliches Wort die Müdigkeit vertreibt, eine helfende Hand den Himmel erschließt und ein Licht, das ins Herz fällt, das Leben verwandelt. Wunder geschehen ganz leise.

 

Im Namen des Seelsorgeteams und aller Mitarbeiter*innen wünsche ich Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit!

 

Ihre Ulla Lappe, Pastoralreferentin