Wir sagen euch an den lieben Advent

 

„Wir sagen euch an den lieben Advent“

 

Es ist wieder am Sonntag soweit: Kaum ist der Sommer vorüber, befinden wir uns im „gefühlten“ Advent. In Großstädten werden schon vor der eigentlichen Zeit überdimensionale Tannenbäume aufgestellt, ganze Straßenzüge und Hausfassaden blinken und leuchten. Bunte Lichterketten lassen alles festlich-fröhlich erscheinen. Künstliches Licht erzeugt eine Stimmung zwischen Kitsch und Kommerz. Was landläufig zu Weihnachten gehört, ist gleich zu haben: Engelchen und Sternchen aus Schokolade, Weihnachtsmänner, Renntiere und geschmückte Tannenbäumchen. Advent, dieses Wort hat einen besonderen Klang, wahrscheinlich klingt es für jeden anders. Es klingt sinnenhaft, denn wir hören, riechen, schmecken, schauen. Es klingt nach Weg und Zukunft, denn wir warten, erwarten, hoffen und freuen uns. Es klingt aber auch nach Vergangenheit, Kindheit, nach Traum, nach einer ganz anderen Welt. Von Brauchtum ist diese Zeit umwoben, sie hat bis heute – auch in einer technischen, funktionalen und leistungsorientierten Gesellschaft – ihren Flair nicht verloren. Im Gegenteil, das Brauchtum und seine Zeichen scheinen mächtiger, einprägsamer, alles bestimmend, als würde man nachholen und endlich einmal im Jahr entfalten, was sonst im nüchternen, hektischen Alltag fehlt. Viele Symbole und Zeichen begleiten uns im Advent und vermutlich sind sie es, durch die sich in dunkler Jahreszeit Gefühle zwischen wohlig-heimelig und überfrachtet-gestresst einstellen. Zusammen mit der oft empfundenen vorweihnachtlichen Hektik suchen manche Menschen danach, Advent anders und besinnlicher zu gestalten. „Wir sagen euch an den lieben Advent“ beinhaltet diese andere Zeitansage. Advent, so wird in dem Lied gesungen – ist eine heilige Zeit der Erwartung des großen Ereignisses. Advent ist Vorbereitung auf das, was kommen wird.

Warten fällt uns aber oft schwer und macht uns auch ungeduldig. Und so zählen wir im Advent die Tage mit speziellen Kalendern und die Wochen an den Kerzen, die an den vier Adventssonntagen entzündet werden.

Adventliches Erwarten beschreibt, wie mit Zuversicht und innerer Freude das Kind in der Krippe ersehnt wird. Advent kommt vom Lateinischen „adventus“ und bedeutet Ankunft, Jesu Ankunft, der als mensch- gewordener Gott Kind wurde. In Jesus Christus ist Gott zu den Menschen gekommen – dies erwarten und vergegenwärtigen wir im Advent. Wenn die Zeit erfüllt ist, kommt er in unsere Leere und in die Welt. Um dieses Geschehen auch zu verstehen, sollen uns die vielen Symbole und Zeichen helfen. Mit dem ersten Advent beginnt auch ein neues Kirchenjahr. Der Kreis, der durch den Wechsel der Jahreszeiten symbolisiert wird, hat sich geschlossen. Dies zeigt auch, dass es gut ist, dass es diese Festzeiten mit ihren Traditionen, Bräuchen und Symbolen gibt, die dem Leben Struktur geben und den Menschen Gemeinschaftserfahrung vermitteln.

 

Machen Sie sich auch auf und „Folgen den Sternen auf dem Weg zur Krippe“.

 

Im Namen des Seelsorgeteams wünschen wir Ihnen trotz allem eine besinnliche Adventszeit Ihre

 

Ulla Lappe